Dienstag, 27. Dezember 2016

Tagesablauf eines Radreisenden

Ich hoffe ihr habt den Weihnachtsbraten gut verdaut.
Für mich gings nach langer Zeit wieder einmal in die Berge. Das heißt zeitiges aufstehen. Um 05:10 klingte bei mir das Handy. Rasch die Sachen zusammen packen und halb 6 dreh sich die Speichenräder. Von den Gasgebern konnte ich mich nicht verabschieden, denn sie schliefen noch.
Nun geht es durch die dunkle Nacht. Alles ist ruhig, gelegentlich begegnet mir ein Fahrzeug. Nur die Hunde sind aufmerksam und verteidigen ihr Revier.
Einige Leute sind auch schon aufgestanden. Beginnen ihr Tageswerk, heizen die Feuer unterm Herd oder auf dem Müllplatz an. Das obligatorische fegen des Hausvorplatzes zählt ebenfalls dazu.
Am Markt kaufe ich mir als 1. Frühstück ein Bund Bananen. Selbst der Ballonverkäufer hat schon 06:30 seinen Stand aufgebaut.
Nun geht hier in den Bergen langsam die Sonne auf. Ich genieße diese Minuten am tagesanfang.
Nach dem die Straße die ersten Kilometer gerade verläuft beginnt langsam der Anstieg. Die Straße verläuft parallel zu einen kleinen Bach. An einer Hütte, unmittelbar neben den Bach, mache ich halt für das 2. Frühstück, diesmal Suppe und zartes Schweinefleisch mit Reis.
Nach der Stärkung geht es weiter. Die Straße verlässt den Bach, jetzt beginnen die Serpentinen. Zum Glück brauche ich nicht abzusteigen und das Rad zu schieben.
Die Hunde schauen auch nur noch auf, dehnen wird es langsam zu warm um einem Radfahrer hinterher zu laufen.
Nach 800 Höhenmeter habe ich die Faxen langsam dick. Schnell ein Kilo Maderinen erstehen und verputzen.
Der Pass ist erst in Kalaw nach 60 km und auf einer Höhe 1320 m erreicht. Noch 15km ausradeln und da ich heute gut verhandelt habe bekomme ich ein schönes Zimmer für 11 Euro statt 25 Dollar.
Nach dem Duschen sieht die Welt wieder besser aus. Das Tagesziel ist zwar mit 75 km nicht ganz erreicht, es waren aber auch 1400 Höhenmeter.

Es bleiben noch 700 km Gebirgsfahrt in Myanmar offen. Ob ich diese vollständig mit Rad fahren darf, ist noch nicht ganz sicher. Ich habe unterschiedliche Aussagen gehört, ob diese Straße vollständig für Radfahrer freigegeben ist.
Auf jedem Fall wünsche ich euch einen guten Rutsch und alles gute für 2017.

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